Das Ende?
Robert Kurz: Das Ende einer endlosen Geschichte
..."Trotzdem, da war doch mal was. In der traumtänzerischen Frühphase ihrer Revolution hatten die Bolschewiki bewusst eine Inflation herbeigeführt, um das Geld zu diskreditieren. Weil die verarmten Massen bloß Arbeit und Geld wollten, also nicht die Emanzipation vom Kapitalfetisch, ging das schnell nach hinten los. Gut gemeint ist leider das Gegenteil von Kunst. Jetzt allerdings macht das „automatische Subjekt“ die Entwertung selbst; automatisch eben, auch wenn die schon wieder verarmten Massen immer noch nichts anderes als Arbeit und Geld ersehnen. Das Ende der endlosen Geschichte ist absehbar. Und alle werden dabei sein, obwohl keiner hingehen will. Simbabwe ist das Land der Zukunft."
Wikipedia zu Simbabwe:
Die von der Regierung Zimbabwes nach fiskalischen Motiven bestimmte Geldmengenpolitik der Reserve Bank führt seit längerem zu hohen Inflationsraten. Seit Anfang 2008 herrscht in Zimbabwe Hyperinflation mit allen negativen Begleiterscheinungen.
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Im Januar 2007 wurden die Gebühren für den Rundfunkempfang um das 2.500-fache erhöht. Statt bis dahin 20 Simbabwe-Dollar pro Jahr mussten nun 50.000 gezahlt werden. Dies entsprach zu diesem Zeitpunkt in etwa dem Monatsgehalt eines Lehrers.
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Mit der vermeintlichen Zielvorgabe, den ausufernden Schwarzmarkt auszutrocknen, ergriff die Regierung im Mai/Juni 2005 drastische Maßnahmen, indem im Rahmen der Aktion mit der Bezeichnung Operation Murambatsvina („Müllbeseitigung“) schätzungsweise 750.000 Menschen obdachlos wurden und ihre oft einzige Einnahmequelle, Aktivitäten im Kontext des informellen Sektors, aufgeben mussten.
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