Gentechnologie in der Nachfolge der Nazi-"Medizin"
Ich zitiere heute (noch einmal?) aus dem bemerkenswerten Artikel "Gene, Werte, Bauernaufstände" von Anselm Jappe (Fußnote 3):
Aber vielleicht wäre das beste Buch gegen die Gentechnologie eine unkommentierte Sammlung von Behauptungen ihrer Betreiber und Verfechter. Es würde einem die kalten Schauer über den Rücken jagen: die englischen Biologieprofessoren, die menschliche Föten ohne Kopf züchten wollen als Organbank für Transplantationen (Rifkin S. 64-65) stellen durchaus keinen Extremfall dar. Es in Zukunft zu lesen würde denselben Effekt bereiten wie heute die Lektüre von Dokumenten über die Nazi-Medizin, und die Vorstellung, mit solchen „Wissenschaftlern“ auch nur zu diskutieren, würde mit der verglichen werden, mit den Nazis über Euthanasie und Menschenversuche mit KZ-Insassen verhandeln zu wollen. Weder die Gentechnologie noch die Nazimedizin sind Abirrungen vom Pfad der „eigentlichen“ Medizin, sondern eher das Zu-sich-selbst-Kommen einer Medizin, die ihren Gegenstand völlig verdinglicht hat. Die Nazimedizin sah in den KZ-Insassen nur ein nützliches Material, genau wie die medizinische Forschung heute in den „überzähligen“ und eingefrorenen Embryonen (Rem. S. 95), nach denen sie zwecks menschen-freundlichen Experimenten giert (und die sie, jedenfalls in Belgien, auch schon bekommen hat).Anselm Jappe: Gene, Werte, Bauernaufstände (pdf), 2001 (Hervorhebung von mir)
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