Houellebecq
Eine befreundete bloggerin meinte mal, wenn ich Sibylle Berg lesen kann (wenngleich öfter mit Kopferschmerzen), wäre evtl. auch Michel Houellebecq etwas für mich. Von einem Sportkameraden besorgte ich mir das Buch "Die Möglichkeit einer Insel".
Ich hätte gewarnt sein sollen, aufgrund eines Zitats von ihm: Natürlich habe ich Sex (obwohl er zuvor Negatives über Sex gesagt hatte). Jeder hat Sex, schon aus hygienischen Gründen. So ungefähr...
Ich tat es als Gag ab, aber...
Ich kam nicht weit mit dem Buch. Es ist unerträglich, selbst wenn man auf Sarkasmen und Zuspitzungen steht. Die Frauenfeindlichkeit halte ich keineswegs für nur gespielt oder ein Kunstmittel. Und damit natürlich auch die Menscheinfeindlichkeit ingesamt, denn wie sollte jemand Menschen lieben, wenn er ein ganzes Geschlecht verabscheut?
Er hat originelle Gedanken. Z.B. ist mir in Erinnerung: Mit dem Altern ginge bei beiden Geschlechtern Attraktivitätsverlust einher, und beide würden darunter leiden. Bei Männern käme noch mehr oder weniger, früher oder später, Potenzverlust hinzu. Andrerseits zögen Männer aus noch vorhandener Potenz aber auch Positives, was es bei Frauen so nicht gebe. Deshalb gebe es bei Männern erst später als bei Frauen Grund zum Suizid. Oder so. ;o)
Muß man nicht so sehen, aber wie gesagt - einigermaßen originell...
Es gibt aber auch viele Passagen, die völlig ungenießbar sind. Damit meine ich nicht mal die Pussi/Tussi-Reime ;o) , sondern vor allem zwei Behauptungen, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
1) Jeder (!) Mann um die 50 würde Geld, viel Geld, dafür zahlen, mit einer 14-Jährigen ins Bett hüpfen zu dürfen. Um auch wirklich keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, fügt er hinzu: Selbst wenn die 14-Jährige häßlich sei.
2) Jeder Mann finde Babys eklig.
Selbst wenn es nur Provokationen sein sollten, finde ich sie einfach nur bescheuert. Aber er verkauft Bücher.