Thursday, April 26, 2012

Identifikation mit Israel

Im letzten Eintrag (einen solchen als "Post" zu bezeichnen, kann ich mir nicht mehr angewöhnen) zitierte ich Moshe Zuckermann mit dem Satz:
"Als geradezu notorische Verlierer symbolisieren die Palästinenser ein Schicksal, das ein Mensch aus den reichen Metropolenregionen Westeuropas keinesfalls erleiden will."

Das erinnert mich an einen Beitrag von "Peter Klein" (von streifzuege.org) vor einigen Jahren. Er meinte sinngemäß, daß wir uns den Israelis mit all den vertrauten bürgerlich-kapitalistischen Kategorien einfach näher fühlen würden. Daraus schloß Robert Kurz (exit-online.org), daß "Peter Klein" ein Israelfeind sei. Robert Kurz ist der Mann, der mich zur Wertkritik brachte (nicht persönlich, sondern übers Internet und dann Vorträge). Er ist brillant, springt aber beim Thema Israel regelmäßig zu kurz, so vor drei Jahren, als er das Gaza-Gemetzel befürwortete und im Gegensatz zu Israels Regierung sogar die "Vernichtung" der Hamas empfahl. Auch die Argumentation von P. Klein bekam er in den falschen Hals. Kurz´ Floskel, wonach Israel ein kapitalistischer Staat wie jeder andere sei (plus ein Bollwerk gegen Antisemitismus), greift nämlich in diesem Fall gar nicht. Es geht nicht darum, Israel als Sündenbock für alles kapitalistische Unheil dieser Welt anzuprangern, sondern um eine Kritik an der gegenteiligen, ebenso verfehlten Haltung: Sich einseitig pro-israelisch (ohnehin nur "vermeintlich" israel"freundlich") zu positionieren, NUR weil es auch so ein schönes kapitalistisches Land ist wie wir selbst. Während wir für die Palästinenser eher Ressentiments übrig haben, die ungefähr den antiziganistischen entsprechen dürften.

Das ist auch der Grund dafür, warum es im Internet von (vermeintlich) "pro-israelischen" Statements aus der Feder von Konservativen nur so wimmelt. Die machen aus ihrer rassistischen Gesinnung ("Schlag den Moslem" - Hagen Rether) kaum ein Hehl.

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