Austauschbarkeit
"Aber das System handelt ja nicht, handeln tun Menschen, also sind DIE verantwortlich zu machen."
So ähnlich höre ich es öfter.
Also nochmal kurz: Wenn es einen ungerechten König gibt, können wir ihn u.U. fortjagen und hoffen, daß wir danach einen lieberen kriegen. Das funzt mit unserem Gesellschaftssystem nicht. Wen sollen wir denn fortjagen? Merkel, Obama, Goldman Sachs, Ackermann? Würde das was Nennenswertes ändern? Das Rad dreht sich weiter. Speziell nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, daß z.B. Rot-Grün für den Jugoslawienkrieg mitverantwortlich zeichnet, ebenso Hartz IV erfunden hat.
Von etwaiger Schuld werden diverse Figuren der "Elite" jedoch nicht befreit. Ebenso wenig wie ein ehemaliger KZ-Aufseher, der sagt, er sei austauschbar gewesen. Obwohl er recht hat, er WAR austauschbar.
Der oft von Antideutschen stammenden Meinung, man dürfe nicht auf Menschen losgehen, das seien Sündenböcke, man würde eine Progromstimmung erzeugen, usw. (und im Zweifelsfall sowieso "struktureller Antisemitismus"....) kann ich SO daher nicht folgen. Im Gegenteil sogar oft: Wenn man Menschen rechtfertigt, die Schlimmes verbrochen haben, kann das eher aggressionsfördernd wirken. Schuldige müssen benannt werden können, dann allerdings auch mit konkretem Vorwurf und nicht nur wischi-waschi.
Richtig aber: Wenn man die Austauschbarkeit vergißt, Tenor: OHNE DIE da oben wäre ja alles in Ordnung, DIE machen alles kaputt, dann schrammt man an möglichen Lösungsansätzen vorbei und kommt evtl. tatsächlich in sehr gefährliche Fahrwasser.
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