Friday, January 09, 2009

Nochmal: Der Takt des Geldes - die Pein

Das Magazin Streifzüge hat nun einige längere Ausschnitte aus Eske Bockelmanns Buch "Der Takt des Geldes" online gestellt. Das folgende Zitat daraus ist als Fortsetzung zu meinem Blogeintrag vom 7. Juni 2008 gedacht. Es geht darum, wie das Geld in unser vermeintlich "Innerstes Natürliches" hineingreift, und wie anstößig wir das finden. (Für die Beweisführung der Verbindung Geld-Rhythmus selbst sollte man sich doch lieber das Buch besorgen):

Rhythmus gebunden ans Geld - das aber ist ein Gedanke, der uns unmittelbar Pein bereitet. Und so wird man ihn mir noch lange nicht abnehmen, auch wenn ich mich selbst überzeugt halten mag, er wäre bewiesen. Ich werde ihn weiter noch beweisen müssen, und eben das werde ich im Folgenden tun.

Man erwarte nur nicht, dass die Sache dadurch einfacher, eingängiger und weniger anstößig würde. Nein, jede weitere Beschäftigung mit ihr muss das, was an ihr Anstoß erregt, nur noch tiefer ins Fleisch des Gewohnten einschneiden lassen. Die zahlreichen Zumutungen, die sie schon jetzt an das geläufige Denken stellt, versprechen, wenn man sie weiter verfolgt, nicht etwa in die altbekannten Bahnen zurückzumünden, sondern drohen, je mehr davon sichtbar wird, das Gelände nur umso weitläufiger durchfurcht und unterspült zu zeigen. Wenn sich dieser seltsame Unstoff "Wert" bis in die feinsten Kapillaren der Rhythmusempfindung verästelt, was muss er auf dem Weg dorthin nicht noch alles getränkt und durchdrungen haben? Wenn das Geld imstande sein soll, diesen Abstand zu durchmessen, den Abstand zur unwillkürlichsten Empfindung, wie fern müsste etwas liegen, um sich seinem Zugriff zu entziehen? Und wenn es uns also Pein bereitet, Rhythmus dem Geld unterworfen zu sehen, wie sollte uns sein Zugriff an anderen Stellen, wo er bislang genausowenig zu erwarten steht, weniger peinigend sein?
Leseprobe: Der Takt des Geldes, von Eske Bockelmann, bei "Streifzüge"

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