Monday, November 11, 2013

Schach-WM 2013 - 2. Partie

Zur ersten Partie war zu lesen, daß die Gemeinde der Schachgroßmeister Anand für den moralischen Sieger halte. Rein schachlich will ich nicht widersprechen (was angesichts fehlender Spielstärke auch lächerlich wäre). Sagen wir so, Carlsen spielte schlecht, Anand hatte die Hosen voll. Punkt zwei war es, den ich in meinem Posting ansprach.

Die zweite Partie verlief auch nicht völlig anders. Zwar machte Carlsen keine so fragwürdigen Züge wie am Vortag. Allerdings schien er auch nicht gerade toll zu stehen, aber die Stellung war schwer zu beurteilen. Tatsache ist, daß Anand wiederum darauf verzichtete, energisch weiterzuspielen, sondern die Damen tauschte und im entstandenen ausgeglichenen Endspiel erfolgreich das Remis ansteuerte.

Man könnte sich schon fragen, wann Anand eigentlich auf Gewinn spielen will, wenn er die in Partie 1 und 2 entstandenen chancenhaltigen Stellungen nicht ausspielt?
Er soll gesagt haben, die kritische Stellung in Partie 2 habe er schon irgendwann mal analysiert, es sei sehr schwierig, und wenn er weiter gespielt hätte, wäre es ein Blindflug geworden. Auch das eine interessante Aussage, die eigentlich zeigt, daß Anand als Weltmeister abgelöst gehört. Oder?
Ich dachte immer, sich selbst Züge auszudenken, das SEI Schach. Während ich das Abspulen auswendig gelernter Varianten eher als Tod des Schachs betrachtet habe. Und für den Herrn ist "selber spielen" nun Blindflug ??? Ok, wir wollen gnädig sein, diese besagte Stellung war nun einmal extrem zweischneidig, und es bestand die Gefahr, daß sein Gegner wesentlich besser darauf vorbereitet war.

Carlsen wiederum ließ durchblicken, daß man sich erstmal eingewöhnen mußte und seine Worte könnten als Ankündigung einer schärferen Gangart ab der nächsten Partie verstanden werden.

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