Saturday, May 08, 2010

8 Mai - Tag der Befreiung

Klingt gut und korrekt. Warum macht mir diese Aussage trotzdem schon immer Bauchschmerzen?

"Hitler war ja ein Wahnsinniger. Schlimm, was der gemacht hat. Mit den Deutschen." (Didi Hallervorden in einer Satire) Ja, die böse Hitlerseuche kam über die deutschen Opfer und versklavte sie. Wenn es so gewesen wäre, könnte man von Befreiung sprechen. Leider war es anders, die Deutschen (natürlich nicht alle) wollten Hitler. Auch nach dem Einmarsch in Polen stand die deutliche Mehrheit hinter Hitler. Was bringt es, die Geschichte nachträglich umzudeuten? Bestenfalls könnte man sagen: Den 8. Mai hätte man als Tag der Befreiung empfinden SOLLEN.

Tatsächlich hat man die Alliierten nicht einmal im Rückblick als Befreier betrachtet. Bis heute z.B. gibt es Ressentiments gegen Marlene Dietrich, weil sie es gewagt habe, sich gegen ihr eigenes Volk zu stellen, "diese Verräterin". Als Unterstützerin unserer "Befreier" kommt sie eher weniger vor...

Es könnte sich also nur um eine verordnete Befreiung handeln, was aber dem Wortsinn widersprechen würde. Klar: Das Ende des Kriegs und des ganzen Wahnsinns war eine Erleichterung. Aber die Opferrolle, die im Wort "Befreiung" steckt, steht "den Deutschen" nicht zu, nur einzelnen Deutschen. Ebenso sind die Nazis, die angesichts der sich abzeichnenden Niederlage zu Widerstandskämpfern mutierten, keine Helden und keine Opfer; sie haben nur das Mindeste getan, um die Zahl der Opfer zu begrenzen, die das Regime gefordert hat, an dem sie selbst mitgestrickt hatten.

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