Tuesday, July 15, 2008

Rosa Luxemburg und der Fortschritt

Wieder aus dem sehr ergiebigen EXIT!5. Diesmal Udo Winkel und Frigga Haug, letztere als Autorin des Buchs "Rosa Luxemburg und die Kunst der Politik", Winkel als Rezensent dieses Werks:

Es folgt ein Abschnitt über Luxemburgs Sprache und die richtige Einsicht zu den "Produktivkräften im Widerspruch":
"Was Luxemburg von anderen Theoretikern der Arbeiterbewegung trennt, ist nicht, wie (Christel) Neusüß behauptet, eine Absage an den technischen Fortschritt; es ist die radikale Anwendung des marxschen Widerspruchsdenkens auf den Zustand der bürgerlichen Gesellschaft. Was diese an Produktivkräften entwickelt, sind in ihr und für sie zugleich Destruktionskräfte." (S. 40) Luxemburgs Verweis dazu: "Auf die bürgerliche Welt können die großen Verkehrsmittel (Eisenbahnlinien), wie alles was sie schafft, am Ende nur zerstörend wirken. Aber für den allgemeinen Kulturfortschritt sind sie von enormem und bleibendem Wert" (hier zitiert nach Haug, S. 40). Diese Einsicht wirft auch ein Schlaglicht auf das heutige Unwesen der Deutschen Bahn wie auf die Privatisierung, Ökonomisierung und den Abbau der öffentlichen Infrastrukturen überhaupt, deren Erhalt für eine zukünftige Gesellschaftlichkeit jenseits des Kapitalismus wichtig wäre.

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