Thursday, December 17, 2009

Israel

Nachdem Robert Kurz (von der Gruppe EXIT!) sich einerseits von den sog. "Antideutschen" deutlich distanziert hat, andrerseits aber, ganz ähnlich wie diese "Antideutschen", den Gaza-Krieg vor einem Jahr gerechtfertigt hat, weil erst die Vernichtung (sic!) der Hamas einen (wenn auch fragilen) Frieden für Israel und eine Verbesserung der palästinensischen Lebensbedingungen herbeiführen könne...bleibt es nun Moishe Postone vorbehalten, das Bild etwas zurechtzurücken:

Zur Debatte steht nicht, ob israelische Politik kritisiert werden kann oder nicht. Israelische Politik sollte kritisiert werden, insbesondere solche, die auf die Unterminierung jeder Möglichkeit eines lebensfähigen palästinensischen Staates zielt. Die Kritik des „Zionismus“ jedoch, die in vielen antiimperialistischen Zirkeln vorherrscht, geht über eine Kritik israelischer Politik hinaus, indem sie Israel und den „Zionisten“ eine einzigartige Böswilligkeit und konspiratorische Macht zuschreibt. Israel wird nicht kritisiert, wie andere Länder kritisiert werden, sondern als Verkörperung des tiefgehend und fundamental Bösen.

Diese Form des Antizionismus ist Teil des Problems, nicht Teil seiner Lösung. Weit davon entfernt, progressiv zu sein, verbündet er sich mit radikalen arabischen Nationalisten und Islamisten, also mit der radikalen Rechten im Mittleren Osten, und indem er das tut, stärkt er die israelische Rechte.
Moishe Postone: Ein anderer deutscher Herbst auf exit-online.org

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