Na gut, weiter mit Terror
Ist ja wirklich "in", und wird immer "inner". Thema: Unterschiedliche Perspektiven. Zuerst ein Zitat von Alfred Mechtersheimer, der früher ja mal eine Nummer war (Friedensforscher, Friedensbewegter mit Kelly und Bastian), heute in Vergessenheit geraten.
Fassungslos sah ich die Studenten, die sich morgens an den Idealen der Aufklärung labten, nachmittags mit haßverzerrtem Gesicht über den Kudamm rennen. Zwar war ich als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stifutung und des Verteidigungsminteriums vor linken Versuchungen einigermaßen gefeit, aber diese persönlichen Erfahrungen mit humanitär begründeter linker Barbarei sind sicher dauerhaft prägend. http://www.mechtersheimer.de/gespraech.pdf
Einen völlig anderen Blick auf die über den Ku´damm rennenden Studenten hat Stefan Wisniewski, Ex-Terrorist der RAF. Zugegeben, es war 1974, also wohl einige Jahre später:
Ich stand also da in diesem Jugendzentrum [...] und hielt gerade eine Rede. In dem Moment kommt jemand rein und sagt: Der Holger ist tot. Mir - und nicht nur mir - sind die Tränen in die Augen geschossen. Einige, die sonst eher zu den Kritikern der RAF zählten, haben sofort angefangen Molotowcocktails zu basteln, sind zum Ku´damm los. Wenn die anfangen, die Gefangenen umzubringen oder verrecken zu lassen, dann muß was anderes geschehen, dachten wir. Alles was ich bis dahin in Bezug auf die Gefangenen politisch gemacht habe, war schlicht wirkungslos geworden. So konnte es nicht weitergehen. Die Beerdigung von Holger Meins mitzuorganisieren, war meine letzte legale politische Tätigkeit. Das war für mich das Überschreiten einer Schwelle.
Quelle: Buch "Wir waren so unheimlich konsequent" Stefan Wisniewski
Jürgen
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