Tuesday, July 27, 2010

Die 20 Zerquetschten von Duisburg

Wenn man die Vorgeschichte so liest und die Probleme des warenproduzierenden Systems kennt, kann man das Geschehen (mit allem gebotenen Zynismus) eigentlich nur so zusammenfassen: Kollateralschaden des Standortwettbewerbs.

Friday, July 16, 2010

Wurzeln des Rassismus

Das schwierige Thema, wie vor ca. 2 Jahren schon: Ist es die "Gegenaufklärung" oder doch die Aufklärung selbst? Damals habe ich ausgiebig Robert Kurz zitiert (Blutige Vernunft, 2004). Heute einen aktuellen Artikel von Karl Abraham auf exit.org.
Europäischer Rassismus oder
Die inhumane Kontinuität aufklärungsideologischen Denkens


Denn bekanntlich hat der Rassismus (neben dem Antisemitismus und Sexismus) eine lange europäische, vor allem auch deutsche Geschichte: Seine knallharte Begründung und ideologische Durchsetzung findet er im Rassismus der Aufklärungsideologen. Es sei hier besonders an die rassistischen Ausfälle Kants und Hegels erinnert, bei ersterem (nicht nur) in Form der Hetze gegen „faule Neger“ , bis hin zu dem subtilen Rassismus einer Linken, wie er seine theoretische Legitimation z.B. bei Rudi Dutschke in seinem Werk „Versuch, Lenin auf die Füße zu stellen“ erfahren hatte, welcher das Scheitern der Russischen Revolution aus den „asiatischen“ Produktionsverhältnissen und Mentalitäten zu erklären versucht, die eine negative Produktionsweise sui generis darstellen würden.
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So besetzt sie von Attac über die Linkspartei bis zu den Antideutschen in Krisenzeiten mehr denn je die bürgerlichen Kategorien von „Freiheit, Gleichheit, Demokratie“, die sie mit einem unglaublich naiven Enthusiasmus verkündet, und läuft damit Gefahr, zunehmend selbst in einen „strukturellen Rassismus“ zu verfallen. Die Dichotomie von Rassismus und Menschenrechten, wie sie von den Uno-Sonderberichterstattern für die Rechte von Migranten und gegen Rassismus aufgemacht wird und wie sie sich in ähnlicher Akzentuierung auch bei den Antideutschen findet (nur dass bei diesen die westliche Werte gegen die antisemitische islamische Welt ausgespielt werden), ist ein ideologisches Blendwerk. Gelingt es nicht, dieses durch die Negativität radikaler Kritik aufzusprengen, so wird man dem Rassismus nichts entgegensetzen können, da man ihn nicht in seinem strukturellen Bedingungszusammenhang ergründen kann.

Die Berufung auf die westlichen Werte ist nämlich nicht etwa ein probates Gegenmittel gegen rassistische Ausfälle, sondern letztere sind in ersteren angelegt.
(Karl Abraham)